Das erste Schulgebäude stand vor mehr als 200 Jahren gegenüber dem Pfarrhof. Heute ist dieser Platz eine Grünanlage.
Der Unterricht wurde in einer Klasse erteilt.
Da diese Schule schon sehr baufällig war, kaufte die Gemeinde 1818 das damalige Färberhaus und richtete es für die Schule ein.
Der Unterricht wurde in zwei Klassen - am Vormittag und am Nachmittag - erteilt, und dies bei 207 Kindern. Zeitweise stand nur ein Lehrer zur Verfügung.
Die damaligen Lehrkräfte waren auch gleichzeitig Organisten und Mesner. Die Schulaufsicht hatte der jeweilige Ortspfarrer.
Da diese zweiklassige Volksschule die Kinder kaum fassen konnte, beschloss am 13.2.1876 eine Schulbaukommission, das alte Färberhaus abzutragen und auf demselben Platz eine vierklassige Volksschule einschließlich einer Wohnung für den Oberlehrer zu errichten. Die Gesamtkosten betrugen 16.000 Gulden; die Bauarbeiten führte ein Baumeister aus Gaming durch.
Bereits am 30. Oktober 1876 wurde das neue Schulgebäude vom "Erlauftalpropst" Dechant Paul Urlinger aus Scheibbs feierlich eingeweiht und eröffnet. Diese Schule besuchten die Kinder aus den sechs selbständigen Gemeinden Oberndorf, Gries, Waasen, Schachau, Hub und Lehen. Der Schulbesuch war oft sehr schlecht, besonders während der arbeitsreichen Zeit und in den Wintermonaten.Arme Kinder erhielten während der Wintermonate von wohltätigen Familien im Markte täglich eine warme Mittagssuppe. Bei den jährlichen Weihnachtsfeiern bekamen bedürftige Kinder warme Winterbekleidung, die aus Spenden angekauft wurde. 1910 besuchten 425 Kinder die Schule, welche bereits in sechs Klassen unterrichtet wurden.
In einer Klasse saßen oft 70 bis 80 Kinder. Im Laufe der Jahre wurden mehrmals Zu- und Umbauten sowie Instandsetzungsarbeiten am Schulgebäude durchgeführt. Das Schuljahr begann früher am 1. Mai des Jahres. Ferien waren vier bis sechs Wochen im Juli und August. Im Herbst gab es nochmals zwei Wochen abgestimmt auf die landwirtschaftlichen Arbeiten. Erreichte ein Schüler / eine Schülerin mitten im Schuljahr das 14. Lebensjahr, so war er / sie mit diesem Tag von der Schulpflicht befreit. Erst 1920 trat ein neues Schulgesetz in Kraft, das Schuljahr begann ab diesem Zeitpunkt am 1. September.
Am 1. Jänner 1921 erhielten die Orte Oberndorf und Gries das elektrische Licht. Auch in der Schule wurde zu dieser Zeit eine elektrische Beleuchtung installiert. Da in den darauffolgenden Jahrzehnten die Schülerzahlen stark anstiegen, entschloss sich die Gemeinde eine Hauptschule zu bauen. Diese wurde am 16. September 1962 feierlich eingeweiht und eröffnet.
Die Volksschüler/innen wurden weiterhin im bestehenden Gebäude unterrichtet. Dieses Gebäude wies mit zunehmenden Alter gravierende Bauschäden auf, die nicht mehr zu sanieren waren (Gewölbebruch im Keller). Daher beschloss der Gemeinderat von Oberndorf ein neues Schulgebäude im Anschluss an die Hauptschule zu errichten und in diesem Zuge das Hauptschulgebäude aufzustocken. Baubeginn war 1990, die Gesamtbaukosten betrugen 40 Mio. Schilling. Die feierliche Eröffnung der bestehenden Volksschule fand unter Beisein des Landeshauptmannes Siegfried Ludwig und des Landesschulratspräsidenten Adolf Stricker am 27. September 1991 statt. Derzeit besuchen 133 Kinder die Volksschule. Sie werden in insgesamt acht Klassen unterrichtet.